13.7.2006

Das Kreuz mit dem Kopftuch

In einer sprachwissenschaftlichen Analyse (arabische Sprachen vor 1600 Jahren sowie Fehllesungen und Fehlschreibungen) beschäftigt sich der Autor Christoph Luxenburg ausführlich mit den Koranversen zur Kleidung der Frauen.
Fazit: Das "islamische Kopftuch" ist ursprünglich sicherlich eine soziale Konvention gewesen, wie sie heute auch noch in gewissen Teilen Europas fortbesteht. Dessen Islamisierung ist vielleicht einem Prozess der islamischen Sittengeschichte zuzuschreiben. Eine diesbezügliche religiöse Vorschrift lässt sich aber durch den koranischen Text in keiner Weise begründen. Was aber die sonstigen Koranpassagen angeht, auf die man sich im Zusammenhang mit dem deutsche Grundgesetz und der Religionsfreiheit beruft, so sind sie noch weniger aussagekräftig. Ihre Erörterung wird einer weiteren philologischen Analyse vorbehalten sein.
Quelle: Christoph Luxenburg: Der Koran zum "islamischen Kopftuch". Zu Sure 24:31. In: imprimatur 2/2004. www.phil.uni-sb.de/projekte/imprimatur , Stand 28.6.2005.

Sogar in Düsseldorfer Bibliotheken kann man die für Moslems, Christen, Journalisten, Politiker und vor allem für Richter äusserst relevanten Kommentierungen der Koranverse nachlesen, die für eine angeblich religiös begründete Kopftuchvorschrift herangezogen werden. Die Kommentierungen stammen von den dazu berechtigten, höchsten Imamen der Moslems. (siehe unten)

Wenn man die Analyse von Luxenburg und die Aussagen der Imame liest, wird jede richterliche Urteilsbegründung mit GG.Art 5 und der Gleichbehandlung von Religionen und deren Symbolen (Nonnenkleidung) zur Farce. Wo es keine religiöse sondern nur eine moralische Vorschrift gibt, die auch noch temporär und lokal abgewandelt und angepasst werden kann (und soll!), scheint die ganze bisherige Diskussion und Rechtsprechung überflüssig gewesen zu sein.

Warum ist das so? Weil sich niemand ausreichend informiert, bevor argumentiert und geklagt. bzw. auf eine Klage erwidert wird. Ein Richter erklärte mir: Die Gerichte trifft hier keine Schuld. Im Strafprozess gilt die Gerichtsmaxime. Da muss der Staatsanwalt Fakten sammeln, begründen und beweisen. Im Zivilprozess gilt die Parteienmaxime: Da wägt das Gericht entsprechend der vorgetragenen Fakten ab. Es kann voraussetzen, dass das, was vorgetragen wird, richtig ist.
Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft die Gerichte mit gut vorbereiteten Parteien zu tun haben und Urteile nicht auf der Vermutungsbasis gefällt werden.

Die wichtigen Argumente sind hier auf wenige Seiten reduziert. Hoffentlich werden sie diesmal gelesen.

Manfred Spies, 13.7.2006




Das Kreuz mit dem Kopftuch
(oder sollte man sagen: Der Kreuzzug mit dem Kopftuch?)

Und schon wieder beschäftigen sich deutsche Gerichte, deutsche Politiker, deutsche Journalisten und deutsche Stammtische mit dem Kopftuch! Nein, nicht mit Muttis Kopfschutz beim Teppichklopfen. Das ist sowieso lange her. Es geht um Religion! Und im Islam ist das Kopftuch angeblich eine fundamentale Frage!

Bereits im August 2003 habe ich nach dem BVG-Urteil (Az. 1 BvR 792/03 vom 30.7.03) eine große Dokumentation auf der Basis verschiedener Gerichtsurteile, Medienberichte, Äusserungen von Wissenschaftlern und Imamen, Koranstellen und den Interpretationen der Al-Azhar-Universität in Kairo geschieben und an Politiker und Medien verschickt. Natürlich hat es keiner gesehen, gelesen, wahrgenommen. Da fühlt man sich wie die Ente von F.K.Waechter.

Seitdem hat sich fast nichts verändert. Oder doch: In der Website von muslim-markt wird der Hass gegen den Westen paranoid gerechtfertigt (und die Folgen legitimiert).
http://f25.parsimony.net/cgi-bin/topic-flat.cgi?Nummer=63498&Phase=Phase1&ThreadNummer=43788
Und was die oben erwähnte Kopfbedeckung angeht, so gibt es von Moslems verfasste “Web-Satiren”, deren Verfassern man ein Nachlesen bei google unter den Begriffen “Verstand”,“Logik”, “Satire”und “Langeweile” empfehlen sollte: http://www.muslim-markt.de/Recht/bhverbot.htm

Vorwärts, in die Vergangenheit! Eine Bresche für das Irrationale!
Auch wenn die oben erwähnte Kopfbedeckung von Politologen als “Kampfmittel des Fundamentalismus” und von Islamwissenschaftlern als “herbeifantasiertes Argument einer missbrauchten Religion” bezeichnet wird - das kümmert demokratiebestürzte Politiker nicht. Sie sagen: “Das können wir in der Fraktion niemals thematisieren” und betrachten die Welt weiter mit ihrer Farben-Sicht: Die braune Holocaust-Vergangenheit im Nacken, auf dem linken Auge rote und auf dem anderen Auge grüne Brillengläser.

In einem der vielen von mir archivierten TV-Beiträge sagen die Muslimas, die plötzlich das Kopftuch für sich entdeckt haben und demonstrieren: “Warum nicht? Das Kopftuch zeigt, was ich bin. Das ist wie ein Button auf dem stand, >Black is beautiful<“.

Also doch Kampfmittel? Ein Tuch hart wie ein Stein, um den Fuß zwischen die Türen zu kriegen?
Aber nein!!! “Das steht als religiöses Gebot im Koran!” rufen die Funktionäre und am lautesten schreien die konvertierten Muslimas deutscher Herkunft.



Der (ehem.) Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Nadem Elyas sagt: “Das Kopftuch (einer Lehrerin) hat nicht diese negativen Wirkungen auf die Schüler, wie ein Kruzifix, das an der Wand hängt.”(ARD). Frau Asiye Köhler, Lehrerin in Köln und Mitglied im Zentralrat der Muslime in Deutschland, erklärt in derselben ARD-Sendung: “Ich möchte nicht oben ohne rumlaufen. Für mich ist ohne Kopftuch wie oben ohne...Deutschland muss sich verändern, neu ordnen. Die Deutschen müssen umdenken. Diese Werte, die der Islam bringt, braucht diese Gesellschaft.

Na Klasse, dann wollen wir mal bevor wir umdenken erst mal denken. Schlielich leben wir nach Kant!

Es gibt nur zwei Suren, in denen Anweisungen zur Kleidung von Frauen formuliert werden.Das Wort “Kopftuch” oder “Haarschmuck” kommt im gesamten Koran nicht vor.

In Sure 24, Vers 32 wird empfohlen, dass die gläubigen Frauen “ihre Tücher über ihren Busen ziehen sollen und ihre Reize vor niemandem enthüllen, als vor ihren Gatten, oder ihren Vätern, oder den Vätern ihrer Gatten, oder ihren Söhnen, oder den Söhnen ihrer Gatten, oder ihren Brüdern, oder den Söhnen ihrer Brüder, oder den Söhnen ihrer Schwestern, oder ihren Frauen, oder denen, die ihre Rechte besitzen, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb haben, und den Kindern, die von der Blöße der Frauen nichts wissen.

Na Donnerwetter! Die ganze Grossfamile durfte zusehen! Das hätte ich bei Oma, Mutti, Schwester, Cousine usw. auch gern getan. Da können wir vom (damals) progressiven Islam was lernen!?

Mohammed kannte seine Pappenheimer. Er war mit der Götzendienerei und dem Lotterleben in Mekka nicht einverstanden, wollte nachdenken, ging in die Wüste und fastete. So etwas führt zu Eingebungen. Man kann es auch Halluzinationen aufgrund einer Hypoglykämie nennen. (Als Diabetiker, der phänomenale Visionen in solchen Situationen hatte, weiss ich, wovon ich rede.) Zu entscheiden, ob seine Erkenntnisse nun göttlich oder medizinisch bedingt waren, will ich den Gläubigen überlassen. Ich bin kein Ketzer. Aber für die damalige Zeit waren die Ideen großartig und revolutionär. Natürlich beinhalteten die nach islamischem Glauben vom Erzengel Gabriel an Mohammed vermittelten Worte Allahs auch Vorschriften, die ein sittlicheres Zusammenleben der Männer und Frauen garantieren sollten: bitte die dünnen Stoffe in der Hitze nicht so offen tragen, denn die heissblütigen Herren sollten nicht erregt werden. Aber was ist danach daraus geworden? Wer hat diese Regeln immer weiter verschärft und aus welchem Grund? Haben sich die Frauen nach und nach freiwillig für immer mehr Verhüllung (Niqab, Tschador, Burka) entschieden?



In Sure 33, Vers 60 geht es darum, dass die Frauen und die Töchter des Propheten Mohammed “ihre Übergewänder über sich ziehen sollen”, damit sie “erkannt” werden. Der gute Mann hat sehr selbstbewusst und machohaft für sich und seine Frauen Sonderrechte reklamiert, an sehr vielen Koranstellen. Aber über ein Kopftuch und über die Haare der Frauen als primäres Geschlechtsmerkmal, vor dem es die geile Männerschar zu schützen gilt, hat er nix gesagt, geschieben sowieso nicht, denn das konnte er gar nicht. Alles, was an Göttlichem im Koran steht, ergab sich je nach Erfahrung peu á peu und wurde von anderen notiert. Da konnten sich hin und wieder - auch was den Hadith angeht (Erzählungen, Beobachtungen, aber auch göttliche Mitteilungen) - Wahrnehmungsfehler oder allerlei Subjektives eingeschlichen haben.

Ich habe in keiner einzigen Koranstelle, auch nicht in einer von arabischer Seite autorisierten englischen, französischen, niederländischen oder schwedischen Übersetzung, einen Hinweis auf Kopftücher oder Haarbedeckungen gefunden. Das kam alles viel später, wie bei allen anderen Weltreligionen auch....

(siehe Auszüge aus einer Website über den Buddhismus:
Damit soll gesagt sein, daß die buddhistischen und konfuzianischen Völker heute Bilder und Statuen verehren. Sie wissen nichts mehr von der Einheit Gottes, sondern glauben an Götter ihrer Einbildung wie die alten Griechen. Anfangs war es aber nicht so, sondern es herrschten ganz andere Prinzipien und Gebräuche.
Bedenket noch einmal, wie sehr die Grundlagen der Religion Christi in Vergessenheit geraten und wie viele Irrlehren in sie eingedrungen sind. Zum Beispiel verbot Christus Gewalt und Rache; überdies gebot Er, Unrecht und Böses mit Güte und Verzeihung zu erwidern. Denke nun darüber nach, wie viele blutige Kriege die christlichen Völker unter sich geführt haben, und wieviel Unterdrückung, Grausamkeit, Rohheit und Blutgier sich ergeben hat! Viele dieser Kriege wurden auf Veranlassung der Päpste geführt. Somit ist es klar und offenkundig, daß die Religionen sich im Laufe der Zeit völlig ändern und wandeln.)


So viel zu den nicht auffindbaren, angeblich so eindeutigen Kopftuch-Koran-Stellen.
Ganz entscheidend aber sind doch die Antworten, die die am höchsten qualifizierten Imame zu den oben erwähnten Koran-Stellen geben.
In den Kommentierungen zu diesen beiden Koranstellen, die von der höchsten islamischen Instanz, den Imamen und Wissenschaftlern der Al-Azhar-Universität in Kairo beglaubigt wurden, heisst es zu 33/60,
dass dieser Vers kein zeitloses Gebot im allgemeinen Sinne war, sondern eine moralische Richtlinie,
die im Zusammenhang mit dem sich ständig verändernden, zeitlichen und gesellschaftlichen Hintergrund beobachtet werden muss
“(Asad).
Ausserdem heisst es, dass das(vom Körper) “gezeigt werden kann, was ein Mensch der vorherrschenden Sitte entsprechend offen zeigen kann”(al Qiffal) und dass “die absichtliche Ungenauigkeit der Ausdrucksweise (im Koran) Raum für alle zeitgebundenen Veränderungen lässt, die für die moralische und gesellschaftliche Entwicklung des Menschen notwendig sind”.(Asad)

Das ist ja wohl der Hammer! Diese qualifizierten Islam-Interpreten erklären, mit einem zeitlosen, göttlichen Gebot, also mit RELIGION haben diese Bekleidungshinweise gar nichts zu tun. Sie sind anzupassen und zu verändern! Das entspricht durchaus unseren demokratischen und aufgeklärten Vorstellungen. Und das wird für richtig erklärt von einer Universitäts-Instanz, die man nun wirklich nicht als gerade avantgardistisch bezeichnen kann.

Nur: Das liest eben kein Richter vor seiner Urteilsverkündung, das scheint auch kein Gutachter zu kennen, geschweige ein Journalist studiert und als wichtiges Dokument entdeckt zu haben.

Ich meine, Karl Kraus hat ´mal gesagt: “Die heftigsten Diskussionen werden von Unwissenheit bestimmt.”

Unwissenheit bestimmte fast die gesamte Islam-Debatte in der Vergangenheit.
Das habe ich seit dem September 2001 immer wieder festgestellt, wenn über den Islam diskutiert wurde. Auch Moslems wie Herr Nadem Elyas und Herr Cem Özdemir haben nicht auf den Tisch gehauen, protestiert und argumentiert, wenn von Moderatoren mit dem unvollständigen Zitieren der Koran-Sure 2, Vers 192 “die Gewaltbereitschaft und Mordgelüste des Islam”vorgeführt werden sollten. Kennen diese Herren ihre eigene Religion nicht?
Zitiert wurde (2/192): “ Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stosst und vertreibt sie
Richtig ist (2/192):”Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stosst, und vertreibt sie von dort, von wo sie euch vertrieben haben, denn Verfolgung ist ärger als Totschlag...
Im folgenden Vers (2/193), der NIE zitiert wird, heisst es: “Wenn sie jedoch ablassen, dann ist Allah allvergebend, barmherzig.
Und im vorhergehenden (2/191): “Und kämpft für Allahs Sache gegen jene, die euch bekämpfen, doch überschreitet das Maß nicht, denn Allah liebt nicht die Maßlosen.”
http://www.ahmadiyya.de/islam/koran/deutsch/index.html

Das könnte auch in der Haager Landkriegsordnung, in der Genfer Konvention oder anderen internationalen Konfliktgesetzgebungen stehen. Ich habe den verfluchten Verdacht, dass diese die friedliche Seite des Koran betonenden Stellen von den Moslem-Funktionären opportunistisch und absichtlich verschwiegen werden.

Dieser Mohammed war ein genialer Religionsstifter. Sein religiöses Regelwerk umfasst nicht nur die
totale Anbindung der Gläubigen durch tägliche Bet- und Nahrungsvorschriften, durch das Gebot des sozialen Verhaltens mit hohen Spenden, sondern auch fast restlos alle Bereiche des täglichen privaten und beruflichen Lebens, vom Verbot unehrlicher Geschäfte bis zur Reinigung des Körpers und der Geschlechtsteile nach dem Akt und bis zum Erb- btw. Scheidungsrecht der Frauen. Aufgeschrieben wurde es vor etwa 1360 Jahren. Für diese Zeit ein phantastisches, revolutionäres Werk, das auch zum ersten Mal überhaupt in der arabischen Welt die Rechte von Frauen berücksichtigte. Aber seitdem ist viel Zeit vergangen. Der Koran wurde aufgeschrieben, vervollständigt (Hadith) und interpretiert von Männern. Das hat zu frauenfeindlichen Interpretationen und auch zu den bescheuerten Diskussionen geführt, die sich um das Kopftuch drehen.
Der Islam braucht eine Erneuerung, einen Reformator und Kämpfer vom Format Luthers und Gandhis. Aber in der Vergangenheit sind solche Versuche gescheitert. Die Erneuerer wurden fast alle umgebracht.

Klar wollen die Moslems - zumal sie demografisch in der Zukunft eine immer größere Rolle spielen werden (ich benutze hier nicht die widerwärtigen Formulierungen von Frau Oriana Fallaci (Die Wut und der Stolz), die sagt, “die vermehren sich wie die Ratten (S.139)” und lauschen “dem unflätigen Geschrei eines Muezzins (S.132)”und “verbringen ihre Zeit damit, mit dem Hintern in der Luft fünfmal am Tag zu beten (83)”- gesellschaftlich mehr wahrgenommen werden, ihre als Steuerzahler zustehenden Rechte und die Beteiligung an einer Kultur garantiert haben, die sich nicht unbedingt repräsentieren soll mit nackten, scheißenden und pissenden Bühnendarstellern in einem von ihnen mitfinanzierten Theater (Macbeth, Düsseldorf), um nur ein Beispiel für ganz unterschiedliche Auffassungen von Kultur zu geben. Moslems werden über kurz oder lang ihre eigenen kulturellen Einrichtungen fordern, wie jetzt ihre Moscheen. Und das ist sogar legitim. Es lässt sich begründen, anders und besser als das Kopftuch.
Dann wird es allerdings - vielleicht in 20 Jahren - keine Finanzierung deutscher Bühnen im heutigen Umfang mehr geben. Wenn die Deutschen weniger werden, gehen nicht nur 6-7% der steuerzahlenden Bevölkerung in die Kultureinrichtungen, sondern viel weniger. Dann werden diese Einrichtungen geschlossen. Wie heute schon die christlichen Kirchen. Prof. Dr. rer.pol. habil., Dipl.-Ing. Mohssen Massarrat protestierte bereits im Febr. 2004 gegen eine einheimische Gesellschaft, die von einer "Höherwertigkeit eigener Werte und Normen" ausgehe.

Auch in anderen Web-Sites wird die Diskussion um das Kopftuch nur als “die Spitze eines Eisbergs” angesehen. Aber die deutsche Politik schaut nicht genau hin, informiert sich nicht. Wie ist es möglich, dass so ein intelligenter Mann wie Ströbele in migrationskriecherischer Art einen geregelten, gesetzlichen, islamischen Feiertag in Deutschland einführen will, den es so gar nicht geben kann: Islamische Feiertage sind vom Mond abhängig und wandern. Mal sind sie im Januar, dann im Juni. Herr Ströbele gibt in einem TV-Interview zu, niemals einen Blick in den Koran getan zu haben und vom Islam nichts zu wissen.
Dann kann man auch keine angemessenen Antworten auf die Fragen des Kopftuchstreits und aller Weiterungen erwarten. Das ist der Zustand dieser Republik: Ein Foul im Strafraum bemerkt jeder, ein politisches Foul interessiert keinen. Erst recht nicht, wenn mit dem Abpfeifen des Fouls die panische Angst vor dem Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit verbunden wird. Wie sagte mein Freund Jochen Boskamp: “Die Kontaminierung der Gehirne ist das größte Umweltproblem.”

Es gab mal das Wort von dem Deutschland der Dichter und Denker. Im Land der Deppen und Dödeln will ich meinen Goethe, Schiller, Lessing, Tucholsky, Böll und all die anderen nicht lesen, meinen Bach, Händel, Beethoven, Henze, Brahms usw. nicht hören. Ich will lieber weit weg sein und auswandern. Nicht heute, eher übermorgen. Aber vorher.....

Manfred Spies, Düsseldorf, 10.7.2006